20
«Ganz wie im Sommer», murmelte Mary Aldin.
Sie saß mit Audrey am Strand, gerade unterhalb der eindrucksvollen Fassade des Hotels Easterhead. Audrey trug einen weißen Badeanzug und sah aus wie ein zierliches Elfenbeinfigürchen. Mary hatte nicht gebadet. Etwas entfernt von ihnen lag Kay bäuchlings im Sand und setzte ihre bronzefarbenen Glieder der Sonne aus; hinter ihr ruhte Ted Latimer.
«Puh!» Kay richtete sich auf. «Das Wasser ist schrecklich kalt», bemerkte sie anklagend.
«Nun ja, wir haben ja auch schon September», versetzte Mary.
«In England ist es immer kalt», sagte Kay missmutig.
«Gehen Sie überhaupt nicht ins Wasser, Mr Latimer?», fragte Mary.
Kay lachte.
«Ted geht nie ins Wasser. Er sonnt sich nur wie eine Eidechse.»
Er sprang auf.
«Komm, lass uns ein bisschen laufen, Kay. Mir ist wirklich kalt.»
Gemeinsam gingen sie den Strand hinunter.
«Wie eine Eidechse? Ein wenig passender Vergleich», sagte Mary, die den beiden nachblickte.
«Findest du?», fragte Audrey.
Mary runzelte die Brauen.
«Eine Eidechse ist doch ein zahmes Tier. Er ist nicht zahm.»
«Nein», erwiderte Audrey nachdenklich. «Zahm ist er wirklich nicht.»
«Wie hübsch die beiden zusammen aussehen. Sie passen gut zueinander, nicht wahr?»
«Ich nehm’s an.»
«Sie haben die gleichen Interessen», fuhr Mary fort. «Sie sind immer einer Meinung und… Was für ein Jammer ist es doch…» Sie hielt inne.
«Nun?», fiel Audrey scharf ein.
Mary antwortete langsam: «Ich glaube, ich wollte wahrhaftig sagen, es sei schade, dass Nevile und Kay sich begegnet sind.» Audrey saß steif aufgerichtet da. Ihr Gesicht hatte etwas Starres.
Mary sagte rasch: «Entschuldige, Audrey. Das hätte ich mir verkneifen sollen.»
«Ich würde lieber nicht darüber reden, wenn es dir recht ist.»
«Natürlich, natürlich. Das war sehr einfältig von mir. Ich dachte halt, du hättest es überwunden.»
Audrey drehte langsam den Kopf herum. Mit ruhiger, ausdrucksloser Miene sagte sie:
«Ich versichere dir, dass ich nichts zu überwinden habe. Ich… ich fühle in dieser Beziehung überhaupt nichts. Ich… ich hoffe von ganzem Herzen, dass Kay und Nevile immer glücklich sein werden.»
«Das ist sehr anständig von dir, Audrey.»
«Mit Anstand hat das nichts zu tun. Es ist ganz einfach töricht, in der Vergangenheit zu leben. Man muss sich mit der Gegenwart beschäftigen.»
«Weißt du, ich glaube, dass Menschen wie Kay und Ted für mich etwas Aufregendes haben, weil sie so ganz anders sind als alle die Leute, die mir sonst über den Weg laufen.»
«Möglich.»
«Sogar du hast gelebt», fuhr Mary mit plötzlicher Bitterkeit fort, «und hast Erfahrungen gesammelt, die mir nicht beschieden sind. Ich weiß, dass du unglücklich warst, sehr unglücklich, aber ich kann mir nicht helfen… das ist immer noch besser als… gar nichts. Leere!»
In Audreys großen Augen lag erschrockenes Staunen.
«Ich hatte keine Ahnung, dass du so empfindest.»
«Nein?» Mary lachte, wie um Entschuldigung bittend. «Ach, das war auch nur eine vorübergehende Anwandlung. Es ist mir nicht Ernst damit.»
«Für dich ist das Leben ja auch wirklich nicht sehr fröhlich», meinte Audrey nachdenklich. «Immer die gleichen Alitagspflichten… niemals fortkönnen…»
«Ich habe mein Auskommen», erklärte Mary. «Tausende von Frauen haben nicht einmal das. Und wirklich, Audrey, ich bin ganz zufrieden.»
Einen Augenblick spielte ein Lächeln um ihre Lippen.
«Ich habe meine privaten Zerstreuungen.»
«Geheime Laster?»
Audrey lächelte ebenfalls.
«Oh, ich hege allerlei Pläne», erwiderte Mary unbestimmt, «Luftschlösser, verstehst du. Und ich liebe es, die Menschen auf die Probe zu stellen. Ich versuche, sie dahin zu bringen, auf meine Worte so zu reagieren, wie ich es wünsche.»
«Das klingt ja geradezu gefährlich, Mary! Wie wenig kenne ich dich im Grunde!»
«Oh, das ist alles ganz harmlos. Nur ein kindliches Vergnügen.»
Audrey erkundigte sich neugierig: «Hast du auch mit mir schon… experimentiert?»
«Nein. Du bist der einzige Mensch, den ich für ganz und gar unberechenbar halte. Ich weiß nie, was du eigentlich denkst.»
«Vielleicht ist das ganz gut so», gab Audrey ernst zurück.
Sie schauderte, und Mary rief: «Oh, du frierst!»
«Ja. Ich werde hineingehen und mich anziehen. Schließlich haben wir wirklich schon September.»
Mary blieb allein zurück und blickte auf das spiegelnde Wasser. Es herrschte Ebbe. Sie streckte sich auf dem Sand aus und schloss die Augen.
Ihre Gedanken rissen jählings ab, als Ted Latimer sich unvermittelt neben ihr niederließ. Sie hatte ihn nicht kommen hören.
«Wo ist denn Kay geblieben?», fragte Mary.
Ted erwiderte kurz: «Ihr Herr und Gebieter hat Anspruch auf sie erhoben.»
Etwas in seinem Ton ließ Mary sich aufrichten. Sie schaute über den Strand und sah Nevile und Kay am Ufer dahinschlendern. Dann warf sie einen raschen Blick auf den Mann neben sich.
Sie hatte ihn für kalt und eigenartig, sogar für gefährlich gehalten. Jetzt erkannte sie zum ersten Mal, dass er jung und verletzlich war. Sie dachte: Er liebt Kay, liebt sie wirklich… und Nevile hat sie ihm weggenommen…
Sie sagte freundlich: «Ich hoffe, dass es Ihnen hier gefällt.»
Das waren konventionelle Worte. Mary sagte fast immer nur konventionelle Worte – das war nun mal ihre Art. Aber in ihrem Ton lag – zum ersten Mal – ein Freundschaftsangebot.
«Es gefällt mir hier nicht schlechter und nicht besser als anderswo», versetzte er. «Im Grunde kümmert Sie das ja auch gar nicht. Ich bin ein Außenseiter, und was ein Außenseiter denkt und fühlt, das hat nicht viel zu bedeuten.»
Sie wandte den Kopf, um den erbitterten und gut aussehenden jungen Mann zu betrachten.
Trotzig, herausfordernd gab er ihren Blick zurück.
Langsam, als hätte sie eine Entdeckung gemacht, sagte sie: «Ich verstehe. Sie mögen uns nicht.»
«Haben Sie etwas anderes erwartet?»
Sie erwiderte nachdenklich: «Nein, ich glaube, ich habe nichts anderes erwartet. Allerdings haben wir Sie freundlich aufgenommen – als Kays Freund.»
«Ja – als Kays Freund!»
Mary sagte mit entwaffnender Offenheit: «Ich wünschte, Sie würden mir verraten, warum Sie uns nicht mögen. Was haben wir getan? Was missfällt Ihnen an uns?»
Ted Latimer sagte nur ein Wort: «Arroganz.»
«Unsere Arroganz?», wiederholte Mary sachlich. «Ja», gab sie dann zu, «ich muss gestehen, dass wir arrogant wirken können.»
«Sie sind auch so. Sie nehmen alle guten Dinge des Lebens als selbstverständlich hin – Sie alle. Sie sondern sich ab und blicken auf Leute wie mich mit Verachtung herab.»
«Das stimmt nicht ganz», entgegnete sie. «Wir sind vielleicht etwas einfältig, und es fehlt uns an Fantasie, aber wir sind nicht bösartig. Ich selber wirke wohl ziemlich konventionell, und deshalb halten Sie mich wahrscheinlich für überheblich, aber auch ich bin durchaus nur ein Mensch. So tut es mir zum Beispiel sehr leid, dass Sie unglücklich sind, und ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen.»
«Oh, wenn das wahr ist… na, das ist sehr nett von Ihnen.»
Es entstand eine Pause.
Dann fragte Mary sanft: «Waren Sie schon immer in Kay verliebt?»
«O ja.»
«Und sie?»
«Ich dachte, sie auch… bis Strange auftauchte.»
«Und Sie lieben sie noch immer?» Auch das kam ganz sanft.
«Ich denke, das merkt man.»
Nach ein paar Augenblicken meinte Mary ruhig: «Sollten Sie nicht besser abreisen?»
«Warum denn?»
«Weil Sie sich sonst nur noch unglücklicher machen.»
«Sie sind ein nettes Geschöpf. Aber Sie wissen nicht viel von den Menschenwesen, die außerhalb Ihres engen Horizonts leben. In der nächsten Zukunft kann viel geschehen.»
«Was zum Beispiel?», fragte Mary scharf.
«Warten Sie ab, dann werden Sie’s sehen.»
Nachdem Audrey sich angezogen hatte, schlenderte sie am Strand entlang und dann über eine felsige Landspitze, wo sie auf Thomas Royde stieß, der gerade gegenüber dem «Möwennest» am Ufer saß und seine Pfeife rauchte.
Thomas wandte den Kopf, als Audrey sich näherte, aber er rührte sich nicht. Wortlos ließ sie sich neben ihm nieder. Zwischen ihnen herrschte jenes Schweigen, das Menschen wahren können, die sich sehr gut kennen.
«Wie nah das Haus aussieht», unterbrach Audrey schließlich die Stille.
Thomas blickte zum «Möwennest» hinüber.
«Ja, wir könnten heimschwimmen.»
«Nicht jetzt beim Gezeitenwechsel. Tante Camilla hatte mal ein Mädchen, das eine leidenschaftliche Schwimmerin war und immer den Fluss überquerte. Man darf nur bei Ebbe oder bei Flut hinüberschwimmen, aber nie, wenn die Gezeiten wechseln, weil das Wasser einen dann einfach mitreißt. Das hat das Mädchen einmal getan, aber zum Glück konnte es sich noch retten – allerdings war es vollkommen erschöpft, als es schließlich bei Easter Point an Land kam.»
«Hier sieht das Wasser aber gar nicht so gefährlich aus.»
«Auf dieser Seite ist es auch nicht so schlimm. Die Strömung ist drüben, denn bei den Klippen dort geht es tief hinab. Voriges Jahr hat dort ein Mann Selbstmord verüben wollen. Er sprang von der Klippe, die Stark Head heißt, aber er verfing sich auf halbem Weg in einem Baum, und die Küstenwächter retteten ihn.»
«Der arme Kerl», murmelte Thomas. «Sicher wusste er seinen Rettern keinen Dank. Muss unangenehm sein, wenn man sich entschlossen hat, allem ein Ende zu machen, und dann gerettet wird. Da kommt man sich dann wohl sehr einfältig vor.»
«Vielleicht ist er jetzt froh darüber», sagte Audrey träumerisch. Sie fragte sich, wer der Mann sein mochte und was er augenblicklich wohl trieb.
Thomas betrachtete Audrey von der Seite, während er heftig an seiner Pfeife zog. Er bemerkte den geistesabwesenden Ausdruck ihres Gesichts, sah die langen braunen Wimpern, das kleine, muschelförmige Ohr. Das erinnerte ihn an etwas. «Ach, übrigens habe ich deinen Ohrring, den du gestern Abend verloren hast.»
Er kramte in der Hosentasche.
Audrey streckte die Hand aus.
«Oh, das ist fein. Wo hast du ihn gefunden? Auf der Terrasse?»
«Nein. Bei der Treppe. Du musst ihn verloren haben, als du zum Essen hinunterkamst. Es fiel mir auf, dass du ihn bei Tisch nicht trugst.»
Sie nahm das Schmuckstück entgegen.
«Ich bin froh, dass ich ihn wiederhabe.»
Thomas fand, dass der Ohrring eigentlich zu groß war für ihr kleines Ohr. Auch das Paar, das sie heute trug, war ziemlich auffällig.
«Du hast sogar beim Baden Ohrringe an?», bemerkte er. «Fürchtest du nicht, sie zu verlieren?»
«Oh, das sind ganz billige Dinger. Ich bin nicht gern ohne Ohrringe – wegen der Narbe hier.»
Sie berührte ihr linkes Ohr.
Thomas erinnerte sich.
«Da hat dich Bouncer gebissen, nicht wahr?»
Audrey nickte.
Beide dachten an das Ereignis zurück. Audrey Standish, ein langbeiniges, mageres Kind, beugte ihr Gesichtchen zu Bouncer hinab, der gerade sehr schlechte Laune hatte. Der Hund biss zu, und die Wunde hatte damals genäht werden müssen.
«Aber die Narbe fällt kaum auf», meinte Thomas. «Warum kümmerst du dich überhaupt darum?»
«Ich mag nun einmal keine Verunstaltung.»
Er lächelte. Das passte zu Audreys Sinn für Vollkommenheit.
Er sagte unvermittelt: «Du bist viel schöner als Kay.»
Sie wandte rasch den Kopf.
«O nein, Thomas, Kay ist viel, viel schöner.»
«Nur äußerlich.»
«Spielst du auf meine schöne Seele an?», fragte Audrey belustigt.
Thomas klopfte seine Pfeife aus.
«Nein, ich meine deinen Knochenbau.»
Audrey lachte.
Wieder schwiegen beide eine Weile. Thomas betrachtete Audrey von Zeit zu Zeit.
Endlich fragte er ruhig: «Was ist los mit dir, Audrey?»
«Aber was soll denn los sein mit mir? Gar nichts ist los.»
«Doch.»
Sie schüttelte den Kopf.
«Willst du es mir nicht verraten?»
«Es gibt gar nichts zu verraten.»
«Ich bin ein Tollpatsch, ich weiß… aber… aber kannst du das alles nicht vergessen, Audrey? Kannst du es dir nicht aus dem Sinn schlagen?»
Ihre kleinen Hände krampften sich um den Felsen.
«Du verstehst das nicht… es ist ganz unmöglich für dich, es zu verstehen.»
«Aber Audrey, das ist es ja gerade. Ich weiß Bescheid.»
Zweifelnd blickte sie ihn an.
«Ich weiß ganz genau, was du durchgemacht hast. Und… und was es für dich bedeutet hat.»
Sie war jetzt sehr blass, blass bis in die Lippen.
«Ach so», sagte sie. «Ich habe nicht geahnt, dass es jemand weiß.»
«Ich werde auch nicht darüber reden. Ich möchte dir nur klarmachen, dass du darüber hinwegkommen musst. Es ist vorbei.»
Sehr leise erwiderte sie: «Es gibt Dinge, die sind nie vorbei.»
«Schau, Audrey, es hat keinen Zweck, über die Vergangenheit zu brüten. Zugegeben, du bist durch eine Hölle gegangen. Aber es ist sinnlos, das im Geiste immer wieder zu erleben. Sieh in die Zukunft – nicht zurück. Du bist jung. Du hast dein Leben noch vor dir. Denk an morgen, nicht an gestern.»
«Und wenn ich das nicht kann?»
«Du musst.»
Eine Weile schwiegen sie, dann sagte er: «Ich denke oft an dich, wie du als junges Mädchen warst… bevor du Nevile heiratetest. Warum hast du ihn eigentlich geheiratet?»
Audrey lächelte.
«Weil ich mich in ihn verliebt habe.»
«Ja, ja, ich weiß. Aber weshalb hast du dich in ihn verliebt? Was zog dich zu ihm?»
Sie blinzelte durch die Wimpern, als versuchte sie, mit anderen Augen zu sehen, mit den Augen eines jungen Mädchens. «Ich glaube, weil er so ‹positiv› war. Er war so ganz das Gegenteil von mir. Ich fühlte mich immer wie ein Schatten… nicht ganz wirklich. Nevile war wirklich. So glücklich und so selbstsicher und so… alles, was ich selber nicht war.» Mit einem Lächeln fügte sie hinzu: «Und er sah so gut aus.»
Thomas entgegnete mit Erbitterung: «Ja, der ideale Engländer – sportlich, bescheiden, blendend aussehend, immer der Überlegene, dem alles in den Schoß fällt, was er sich wünscht.»
Audrey richtete sich auf und starrte ihn an.
«Du hasst ihn», sagte sie. «Du hasst ihn sehr, nicht wahr?»
Er wich ihrem Blick aus.
«Wäre wohl nicht verwunderlich, wenn dem so wäre, was?», murmelte er undeutlich. «Er hat alles, was ich nicht habe. Er kann Sport treiben und schwimmen und tanzen und reden. Und ich bin ein zungengelähmter Einfaltspinsel mit einem verkrüppelten Arm. Er hat immer geglänzt, hat Erfolg gehabt, und ich stand stets abseits. Und er heiratete das einzige Mädchen, aus dem ich mir etwas machte.»
Sie ließ einen leisen Ausruf hören.
Heftig fuhr er fort: «Das hast du von jeher gewusst! Du wusstest, dass ich dich seit deinem fünfzehnten Jahr lieb hatte. Du weißt, dass ich dich noch immer…»
Sie fiel ein: «Nein, jetzt nicht mehr.»
«Wieso – jetzt nicht mehr?»
Audrey stand auf.
Mit ruhiger Stimme sagte sie: «Weil ich jetzt eine andere bin.»
«In welcher Beziehung?»
Auch er hatte sich erhoben und stand ihr gegenüber.
«Wenn du es nicht weißt… ich kann es dir nicht sagen. Ich bin mir meiner selbst nicht mehr sicher. Ich weiß nur…»
Sie brach ab, drehte sich unvermittelt um und schritt rasch davon.
Als sie bei der Klippe um die Ecke bog, stieß sie auf Nevile, der bäuchlings dalag und in eine Felsenspalte spähte. Er blickte auf und lächelte.
«Tag, Audrey.»
«Tag, Nevile.»
«Ich beobachte gerade eine Krabbe. Ein temperamentvolles Kerlchen. Ha, schau.»
Sie kniete nieder und schaute, wohin sein Finger wies.
«Siehst du die Krabbe?»
«Ja.»
«Magst du eine Zigarette?»
Sie nahm die Zigarette, und er reichte ihr Feuer. Nach einer kleinen Pause, während der sie ihn nicht ansah, begann er unruhig: «Sag mal, Audrey, es ist doch alles in Ordnung. Ich meine – zwischen uns?»
«Ja. Ja, natürlich.»
«Ich meine – wir sind Freunde…»
«O ja…ja, natürlich.»
«Ich möchte, dass wir Freunde sind.» Er betrachtete sie gespannt. Sie lächelte ihn unsicher an. Beiläufig bemerkte er: «Ein schöner Tag, nicht wahr?»
«O ja… ja.»
«Ziemlich heiß für September.» Wieder entstand eine Pause. «Audrey…» Sie erhob sich.
«Deine Frau verlangt nach dir, sie winkt.»
«Wer… oh, Kay.»
«Ich sagte, deine Frau.»
Er sprang auf die Füße und blickte Audrey an, die vor ihm stand.
«Du warst meine Frau, Audrey…»
Sie wandte sich ab.
Nevile lief zum Strand hinunter, um sich zu Kay zu gesellen.